plenty of nothing

Text: Tom Stöckl

Es gibt nichts Neues

…“und, gibt’s was Neues?“ hatte Oma gern gefragt; auch „seit’s daheim“ – damals waren die Telefone noch stationär. Nun. Es gab wenig Neues; und auch heute denke ich: ruf ich mal ihn oder sie an…aber mir fehlt der Impuls des neuen. Der Impuls dessen, dass ich was „geschafft“ habe, was „erreicht“, etwas von dem es lohnt es zu erzählen. Die Menschen reagieren nämlich mit verhaltener Ablehnung auf meine Erzählungen, dass ich mehr so „nichts“ zu tun hätte, und auch „nichts“ tun würde. Außer schreiben. Filmen. Fotografieren. Radfahren. Ficken. Kochen. Whatever.

So what do I just do!? und warum zum fuck kümmert es mich, ob es nichts „Neues“ gibt, was dem fantastischen Standards der Bildzeitung, der Abendnachrichten, Hollywoods, und welcher abstrahierten Superscheisse auch immer, entspricht!?

Ich bin neu. Jeden Tag. Immer wieder. Und solang ich mich frage, was ich Neues erzählen soll, solang ich mich schäme, dass ich nichts angemessen Phantastisches erzählen kann…nun, solange befinde ich mich wohl noch im Schlaf und träume von einer Welt, die es nur auf der Bühne gibt.

 

Tom Stöckl

Magnetbrosche plenty of nothing, Kunstharz, 80x65x8mm, 2013

 

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